Sunday, November 26, 2006

Oh, es riecht gut!


Oh es riecht fein... aber nicht nach Plätzchen. Noch nicht. Erst einmal riecht es nach Thymian. Also alles die Augen schließen, tief einatmen und auf: "Thymian" wieder ausatmen.
Ich war am Samstag auf dem Markt. Nicht im Supermakrt an der Ecke , sondern auf einem richtig großen Markt. Die Sonne schien, ich konnte ohne dicke Jacke auf die Straße gehen und war mit einer Freundin an der Metro verabredet, um Little Italy von Montréal zu erkunden, aber wir verfehlten uns. Ich sollte hinzufügen, dass das nicht unsere erste Verfehlerfahrung ist. Wir haben beide kein Telephon und kalkulieren damit das Verfehlrisiko bereits mit ein, wenn wir uns verabreden. So stand ich also auch diesmal gelassen etwa 20 Minuten lesend an der Metrostation (ich war selbst zehn Minuten zu spät, also musste ich damit rechnen, sie nicht anzutreffen) und ließ mir die Sonne auf den Pelz scheinen. Und als ich genug gewartet und gelesen hatte, shclenderte ich los in Richtung Jean Talon Market. Und fand mich in einer großen, überdachten Markthalle wieder, in der es glüklicherweise nicht nach Fisch roch, denn der war in eine kleinere Halle verbannt worden. Ich stromerte von Stand zu Stand, stöberte nach interessanten Raritäten und verglich Preise. Und kaufte am Ende grünen Spargel für nur einen Dollar (!), leckere MacIntosh Äpfel, einen Bund Thymian und einen Weihnachtsstern (Pointsettia) ein. Draußen vor der Halle wurden bereits Tannenbäume verkauft und ich sog unter dem Vorwand näheren Betrachten-wollens den Duft einer solchen Tanne ein. Hach ja, Weihnachten kommt unaufhaltsam näher.
Zrück daheim klingelte es auch bald an der Tür und die verlorengegangene Freundin teilte mit, sie sei eben falls auf dem Markt gewesen und ob ich schon Mittag gegessen hätte und wie wärs mit Kochen. Aber sicher! Grüner Spargel und Thymian warteten darauf, ausprobiert zu werden. Nach Kochbuchkonsultation und Beratung mit Hühnchenexperte Joseph besorgten wir Hähnchenschenkel und fingen an zu marinieren (author's note: Weder Spragel noch Thymian noch mariniertes Hühnchen ist je zuvor durch meine kochtechnisch beinahe jungfräulichen Hände gewandert). Sojasauce (Josephs Idee), Senf und Honig (Erica's Beitrag), Pfeffer, Rosmarin und eben: Thymian. Hühnchen in Alufolie wickeln damit sie den Saft nicht verlieren (to avoid plagiarism: as cited in Joseph, 2006) und dann ab in den Backofen. Nebenbei Kartoffeln kochen und Spargel dünsten. Es ist soviel verlockender, Gemüse zu dünsten, wenn man bereits so ne Art Dampfsieder im Haus hat. Butter erhitzen, Thymian und Knoblauch hinein und die Kartoffeln darin schwenken. Kartoffeln schwenken klingtunglaublich professionell :) Eigentlich haben wir nur die Kartoffeln in den Topf mit der Butter plumpsen und sie drin herumkullern lassen. Dann war es Zeit, die Hühnchenschenkel aus dem Backofen zu holen. Das Resultat war so überwältigend schön braun und knusprig, dass wir uns nicht zurückhalten konnten und Photos gemacht haben. Also demnächst auf dieser Seite.
Die Kochorgie dauerte mindestens 1 1/2 Stunden.
Ein kulinarisch ereignisreicher Tag endete übrigens vor dem Laptop, mit der zweiten Staffel Greys Anatomy. Und hätte Joseph nicht um halb eins angerufen, würde ich immernoch gucken...

2 Comments:

At 11:29 AM, Blogger claudi said...

Klingt lecker! Bin gespannt auf die Fotos. Und wie steht es mit der Hausarbeit? Du bist doch jetzt bestimmt schon weit über die Hälfte hinaus, wenn du gestern schon auf Seite 2 warst.
Und, wie findest du die zweite Staffel??? Ich hatte sie mir schon auf DVD besorgt und angeschaut und nun kann ich mit keinem außer Andie drüber reden, also, hiermit erbitte ich förmlich deine Meinung zum Verhalten der diversen Charaktere. ; )

 
At 3:01 PM, Blogger claudi said...

Das war ja heute wohl nichts mit der Internettelefonie. Leider ist Kathas Computer spontan ausgegangen, was er den ganzen Abend über noch mehrmals getan hat (eine Krankheit, die im Moment um sich zu greifen scheint). Aber bald habe ich auch so ein Headset und dann können wir uns mal in Ruhe unterhalten.
Liebe Grüße!

 

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